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Kommentar zur Welthandelsorganisation

Die WTO muss dringend reformiert werden

Der Sitz der Welthandelsorganisation in Genf.

Der Sitz der Welthandelsorganisation in Genf.

Brüssel. Die Welthandelsorganisation WTO hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Welthandel zu erleichtern und damit für mehr Wohlstand für alle Menschen zu sorgen. Das ist ein ehrenwerter Ansatz.

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Allerdings hat sich schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sich dazu alle 164 Mitgliedsstaaten einig sein müssen. Erst recht gilt das für Pandemiezeiten und Kriegszeiten.

Der neue Masterstudiengang der Universität Greifswald bereitet auf Berufsziele im deutsch-russischen Kontext vor.

Mangel an Expertise – „Gesellschaft interessiert sich kaum für Russland und Osteuropa“

Fachwissen zu Russland und der Ukraine ist seit Kriegsbeginn enorm gefragt. Aber Expertinnen und Experten sehen ein gefährliches Wissensdefizit – in der Bevölkerung, an den Universitäten und in der Folge auch in der Politik.

Nun treffen sich die WTO-Mitglieder erstmals nach fünf Jahren wieder physisch. Das ist gut. Denn auf Videokonferenzen lassen sich komplexe Probleme nicht lösen.

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Gäbe es keine Pandemie und keinen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, dann hätte das WTO-Treffen am Genfer See vielleicht kleine Erfolge erzielen können. Doch dazu wird es nicht kommen.

WTO blockiert seit Monaten

Die WTO war bislang nicht einmal in der Lage, den Streit um die Freigabe von Patenten auf Corona-Impfstoffe beizulegen. Seit 18 Monaten prallen die Interessen von Entwicklungsländern und Industriestaaten aufeinander. Eine Lösung ist immer noch nicht in Sicht.

Ähnlich unerfreulich wird die Reaktion der WTO auf den Krieg ausfallen. Das Problem ist zwar erkannt: Wladimir Putin setzt inzwischen Lebensmittel als Waffe in seinem Krieg gegen die Ukraine ein.

Von der Leyen nennt Russlands Umgang mit Getreideexporten „beschämend“
24.05.2022, Schweiz, Davos: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hält während des 51. Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos eine Rede. Ursula von der Leyen hält eine Rede bei einem Treffen in Davos. Foto: Markus Schreiber/AP/dpa - Nutzung nur nach vertraglicher Vereinbarung ACHTUNG: Dieses Foto hat dpa bereits im Bildfunk gesendet. - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, „den Hunger als Instrument der Macht“ einzusetzen.

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Doch konkrete Schritte gegen diesen menschenverachtendem Zynismus sind von dem WTO-Treffen nicht zu erwarten. Millionen von Menschen werden in den nächsten Monaten, vielleicht sogar Jahren, Hunger leiden müssen, weil Putin die Welt erpresst.

+++ Verfolgen Sie alle News zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Die WTO gibt sich zwar handlungsfähig. Doch in Wirklichkeit ist sie hilflos. Es ist jetzt endgültig an der Zeit, die Handelsorganisation zu reformieren. Nach dem Krieg.

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