Was Eltern vor dem Kauf einer Spielekonsole wissen sollten
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Füße hoch, Konsole an – nur welche ist die beste Wahl als Weihnachstgeschenk?
© Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Berlin. Playstation 4 oder 5, die Xbox Series X oder S – oder doch die Switch von Nintendo. Gaming ist längst ein Milliardenmarkt, die Auswahl der Titel und Spielekonsolen immer weiter gewachsen. Wer kein Experte ist, kann schnell mal den Überblick verlieren.
Einer, der ihn hat, ist Ugur Turgut von „Defcon Konsolenwelt“ in Berlin. Seit 25 Jahren ist er im Videospiel-Fachhandel tätig und hat mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) über die aktuellen Trends und Preise gesprochen. Achtung: Die Preise sind Richtwerte – bei allen Händlern gibt es regelmäßig Schwankungen.
Nintendo Switch
Super Mario, Pokémon, Zelda – für viele sind die Spielereihen des japanischen Herstellers Nintendo der Inbegriff von familienfreundlichem Gaming. Die aktuelle Konsole Switch ist laut Turgut „unfassbar erfolgreich“. Das Rezept: Die Konsole kann man sowohl unterwegs benutzen, oder sie für volle Grafikpracht an den Fernseher anschließen. „Gerade für Familien ist Nintendo eine gute Wahl“, sagt Turgut mit Blick auf die Spiele-Auswahl. In den vergangenen Jahren seien aber auch immer mehr Spiele für Erwachsene erhältlich. Allerdings muss man bei der Leistung Abstriche hinnehmen. „Die Switch hat Full-HD, die Konkurrenz kommt dagegen teilweise auf 8K“, so Turgut.
Die Nintendo Switch kostet in der Standardausführung neu 300 Euro, der Gebrauchtpreis liegt bei 200 Euro. Die sogenannte OLED-Version mit größerem, besseren Display kostet rund 60 Euro mehr.
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Die Switch von Nintendo.
© Quelle: dpa-tmn
Xbox Series X/S
Wer vor allem nach einer Plattform für die großen Spielereihen – die auf allen gängigen Systemen erscheinen – wie „Fifa“, „Fortnite“ oder „Call of Duty“ sucht, für den oder die bietet sich Microsofts Xbox Series X/S an. „Das ist gute Hardware“, sagt Turgut, „mit einer riesigen Auswahl.“ Die Xbox ist nämlich rückwärts kompatibel mit Titeln aller bisherigen Xbox-Generationen, die immerhin 20 Jahre umfassen. Dieses Feature fehlt allerdings in der günstigeren S-Ausführung. Diese hat kein Disc-Laufwerk – man lädt alle Software herunter – und läuft mit weniger Grafikpower. Die Schwachstelle der Xbox Series X/S: Nach Turguts Einschätzung ist das Sortiment an exklusiven Xbox-Spielen nicht so stark wie bei den Konkurrenten.
Die Xbox Series X kostet neu 500 Euro, gebraucht ungefähr 350. Die Series S kostet neu 300 Euro, gebraucht etwa 100 Euro weniger.
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Die Xbox Series X von Microsoft.
© Quelle: Microsoft
Playstation 5
„Die Exklusiv-Titel für die Playstation 5 setzen neue Maßstäbe“, sagt Turgut, „grafisch und spielerisch.“ Spiele wie das jüngst erschienene Actionspiel „God of War: Ragnarök“ oder das Rollenspiel „Horizon Forbidden West“ würden sicher für einige Zeit Messlatten im Gaming darstellen. Seit dem Verkaufsstart der Playstation 5 (PS5) von Sony vor zwei Jahren überschatten aber Lieferprobleme das Spieleglück – die Konsole ist dauernd ausverkauft. Ob man für Weihnachten mit einem Gerät rechnen kann, wenn man jetzt bestellt? „Ich kann es nicht sagen“, so Turgut. Den Händlern würden keine verlässlichen Liefertermine genannt. Außerdem sei die Konsole anfällig für Schäden. In der „Defcon Konsolenwelt“ würden täglich defekte Playstations zur Reparatur abgegeben. „Häufig ist es Selbstverschulden“, sagt Turgut. Die Xbox sei dagegen besser verbaut und weniger anfällig. Leistungsmäßig, so Turgut, seien die beiden Systeme in etwa gleichauf.
Wie auch die Xbox gibt es die Playstation 5 mit und ohne Disc-Laufwerk. Sie kostet 550, beziehungsweise 450 Euro. Die Preise für gebrauchte Konsolen liegen wegen der Lieferengpässe nicht unter dem Neupreis.
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Die Playstation 5 von Sony.
© Quelle: imago images/PA Images
Playstation 4
Wer keine PS5 findet, könnte auch mit dem Vorgängersystem glücklich werden. Viele aktuelle Spiele erscheinen nach wie vor für die PS4. Beim Online-Spiel ist es außerdem bei vielen Titeln möglich, dass PS5- und PS4-Nutzer zusammen spielen.
Die PS4 kostet neu je nach Ausführung 300 (Slim) oder 400 (Pro) Euro. Gebraucht etwa 200 beziehungsweise 260 Euro.
Online spielen und Spiele-Abos
Wer mit Freunden, Freundinnen, oder auch Fremden im Internet zusammen spielen möchte, muss extra zahlen. Alle Anbieter verlangen dafür rund fünf Euro pro Monat. Playstation und Xbox bieten außerdem Spiele-Abos an. Ebenfalls für rund 5 Euro monatlich bekommt man Flatratezugang zu einer großen Bibliothek. „Die Top-Titel sind da aber nicht dabei“, so Turgut. Nintendo bietet einen ähnlichen Service an, allerdings nicht mit aktuellen Titeln, sondern mit Retrospielen.