Neue Daten britischer Gesundheitsbehörden

Affenpocken-Ausbruch in Großbritannien: Wen trifft das Virus - und wo?

Wer die Affenpocken hat, bekommt oft solche Pusteln an den Händen.

Wer die Affenpocken hat, bekommt oft solche Pusteln an den Händen.

Die Gesundheitsbehörde UKHSA hat neue Details zum Affenpocken-Ausbruch in Großbritannien veröffentlicht. Daraus lässt sich schließen, wo das Virus momentan vor allem kursiert – und wer sich angesteckt hat. 190 Fälle sind im Inselstaat inzwischen registriert worden, 183 davon in England, vier in Schottland, zwei in Nordirland und einer in Wales, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten epidemiologischen Bericht.

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Stiko empfiehlt Affenpocken-Impfung für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission empfiehlt bestimmten Menschen eine Impfung gegen Affenpocken. Unterdessen steigen die Fallzahlen in Deutschland weiter.

86 Prozent der Fälle seien in London zu verorten. 87 Prozent der Affenpocken-Ansteckungen fanden bei 20- bis 49-Jährigen statt. 34 Erkrankte berichteten von Auslandsreisen in eine Reihe verschiedener Länder in Europa innerhalb von 21 Tagen nach Auftreten der Symptome. Der Großteil der Erkrankten in Großbritannien besteht dem Bericht zufolge aus Männern. Aber auch zwei Frauen haben sich bislang angesteckt.

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Affenpocken können jeden treffen - auf Symptome achten

Bei 111 mit Affenpocken Infizierten sei bekannt, dass sie homosexuell, bisexuell oder Männer sind, die Sex mit Männern haben. Verbindungen zu Schwulenbars, Saunen und der Nutzung von Dating-Apps im In- und Ausland sind dem Bericht zufolge identifiziert worden. Bislang gebe es aber keine Hinweise darauf, dass die bisher registrierten Affenpocken-Fälle miteinander in Verbindung stehen.

„Affenpocken können jeden treffen, aber wir wissen, dass viele der jüngsten Diagnosen bei schwulen, bisexuellen und anderen Männern auftreten, die Sex mit Männern haben, von denen viele in London leben oder Verbindungen zu London haben“, wird Kevin Fenton, Londoner Regionaldirektor für öffentliche Gesundheit, zitiert. Alle Menschen, und insbesondere schwule und bisexuelle Männer, sollten beim Auftauchen für Affenpocken typischer Symptome besonders aufmerksam sein und sich im Zweifel bei einem Arzt oder einer Ärztin melden, rät die britische Gesundheitsbehörde.

Weltweit mehr als 550 Affenpocken-Fälle

In den vergangenen Wochen sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge weltweit mehr als 550 Fälle von Affenpocken in 30 bislang kaum betroffenen Ländern nachgewiesen worden. In Deutschland waren nach Angaben des Robert Koch-Instituts bis Mittwoch (1. Juni) 44 Fälle von Affenpocken bekannt. Die WHO Europa sieht die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys. „Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, heißt es in einer Erklärung des Regionaldirektors, Hans Henri Kluge.

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Da das Virus sich nicht auf den gleichen Wegen wie Sars-CoV-2 verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine so umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene wie bei Corona nötig, so Kluge. „Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können“, hieß es. Um dies zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Isolierung von Infizierten und effektive Kontaktnachverfolgung reduziert werden.

Affenpocken: Wie bemerkt man eine Infektion?

Die meisten Erkrankungen verlaufen mild, in Einzelfällen kann es zu schweren Verläufen kommen. Erkrankte berichten über Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich Hautveränderungen, welche simultan die Stadien vom Fleck bis zur Pustel durchlaufen und letztlich verkrusten und abfallen. Der Ausschlag konzentriert sich in der Regel auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Die Haut- und Schleimhautveränderungen können auch auf dem Mund, den Genitalien und den Augen gefunden werden.

Wie steckt man sich an?

Eine Affenpocken-Übertragung von Mensch zu Mensch ist generell bei engem Kontakt und über kontaminierte Gegenstände wie Essgeschirr, Kleidung und Handtücher möglich. Anstecken kann man sich beispielsweise, wenn man Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder den an Affenpocken Erkrankten typischerweise auftretenden Bläschen und Pocken auf der Haut hat. Eintrittspforten können auch kleinste Hautverletzungen und Schleimhäute sein – an Auge, Mund, Nase, Genitalien und Anus. Ob Affenpocken durch direkte sexuelle Übertragungswege, also Sperma oder Vaginalsekret, verbreitet werden können, ist noch unklar.

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Mit Material von dpa

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