Essen wir wirklich Spinnen im Schlaf?
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Menschen essen im Schlaf Spinnen? Nein, das stimmt nicht.
© Quelle: Unsplash/Montage RND
Die Antwort lautet: Nein! Dass wir im Schlaf Spinnen verschlucken, ohne es zu bemerken, ist ein urbaner Mythos, der sich erstaunlich hartnäckig hält. Als Ursprung des Irrglaubens gilt eine Kolumne von 1993. Lisa Holst wollte mit ihrem Text für das Magazin „PC Professional“ beweisen, wie leichtgläubig Menschen sein können und wie schnell sich Gerüchte verbreiten. Mission erfüllt, könnte man sagen.
Schuld daran ist vielleicht der Ekelfaktor bei dieser Geschichte. Die Vorstellung von im Schlaf verschluckten Spinnen lässt es den meisten Menschen kalt den Rücken herunterlaufen und verhindert so den nüchternen Blick auf die Fakten. In unseren Wohnungen leben tatsächlich einige Spinnenarten. Die meisten von ihnen bauen allerdings Netze und warten darin auf Beute und wandern nicht ziellos durch die Nacht.
Selbst aktive Arten machen einen großen Bogen um uns Menschen. Aus Spinnenperspektive sind wir riesig. Außerdem machen wir auch nachts viel Lärm: Wir atmen laut und schnarchen oft sogar, unser Herz schlägt. Das wirkt abschreckend. Spinnen sind immerhin sehr vibrationsempfindliche Tiere.
Wir Menschen würden Spinnen vermutlich auch nicht einfach runterschlucken. Zeitgenossen mit leichtem Schlaf würde schon das Krabbeln auf der Wange wecken. Spätestens im Mund würden wir die Spinnen eher ausspucken, als sie runterzuschlucken.
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