Kleiner Penis, schnelles Auto: Forschende finden Hinweise, dass an dem Klischee etwas dran sein könnte
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Es gibt einen Zusammenhang zwischen kleinen Penissen und schnellen Autos, sagen britische Wissenschaftler.
© Quelle: charlesdeluvio/Unsplash
Dröhnend prescht der Sportwagen durch die Innenstadt. Rein pragmatisch gesehen ist die PS‑starke Karre in dieser Umgebung völlig fehl am Platz. Warum hat sich der Fahrer trotzdem für diesen Wagen entschieden? Ein Klischee besagt, er brauche das Luxusauto für seine Psychohygiene. Denn er kompensiere damit seinen kleinen Penis.
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Was Küchenpsychologinnen und Küchenpsychologen schon lange für wahr halten, haben britische Forschende nun mittels eines Experiments überprüft. „Wir haben die Lust unserer männlichen Teilnehmer auf Sportwagen gesteigert, indem wir ihnen das Gefühl gegeben haben, einen relativ kleinen Penis zu haben“, schreiben sie selbstbewusst in ihrem Fazit. Bei der Studie handelt es sich um einen Preprint. Die Methodik haben andere, nicht an der Forschung beteiligte Fachleute noch nicht überprüft.
Sportwagen, Rolex und Champagner
An der Forschungsstudie des University College London haben 200 Männer teilgenommen. Sie waren zwischen 18 und 74 Jahre alt, wobei das Durchschnittsalter 28,4 Jahre betrug. In dem Experiment bekamen die Männer für einige Sekunden einen angeblichen Fakt in Schriftform zu sehen und danach ein Bild eines Produkts. Dazu zählten sechs alltägliche Dinge wie Süßigkeiten und sechs Luxusartikel – darunter neben Sportwagen eine Rolex-Uhr und Champagner.
Den Teilnehmern erzählten die Wissenschaftler, sie erforschten, wie es sich auf das Erinnern von Fakten auswirkt, wenn man gleichzeitig Onlineshopping betreibt. Sie baten die Männer – mit einem Hinweis auf einen Gedächtnistest am Ende –, sich die gezeigten Statements gut einzuprägen. Außerdem sollten die Versuchspersonen auf einer Skala bewerten, wie sehr sie ein gezeigtes Produkt besitzen möchten.
Langer Penis, kurzer Penis
Doch ums Erinnern ging es in dem Experiment natürlich nicht – und die gezeigten Statements hatten sich die Wissenschaftler ausgedacht. Einige sollten bewirken, dass das Selbstwertgefühl der Teilnehmer zeitweise sinkt oder steigt. So behaupteten die Forschenden zum Beispiel, dass eine Person im Schnitt mit zwölf Menschen in ihrem Leben Sex habe (tatsächlich sind es wohl weniger) oder nur 5 Prozent der Menschen jeden Monat ein bisschen Geld sparten (was den Teilnehmern das Gefühl geben sollte, sie hätten ihre Finanzen besser im Griff als viele andere).
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Außerdem bekamen einige Männer den „Fakt“ zu sehen, dass ein durchschnittlicher erigierter Penis 18 Zentimeter lang sei – andere dagegen lasen, dass es im Schnitt nur zehn Zentimeter seien. Danach folgte stets das Bild eines Sportwagens, wobei die gezeigten Modelle variierten. Die anderen Statements und Produkte bekamen die Teilnehmer in zufälliger Reihenfolge zu sehen.
„Faszinierende Fragen für die zukünftige Forschung“
Tatsächlich war der Wunsch der Männer, die von einem durchschnittlichen 18 Zentimeter langen Penis gelesen hatten, nach einem Sportwagen größer als der der Vergleichsgruppe. Und: Bei den Männern ab 30 erfassten die Wissenschaftler „starke Hinweise für einen Unterschied“ zwischen den beiden Gruppen. Für die anderen gezeigten Luxusgüter stellten die Forschenden nicht fest, dass die gezeigten falschen „Fakten“ einen Einfluss auf deren Bewertung hatten.
Wie lang ist ein durchschnittlicher Penis wirklich?
Für eine britische Meta-Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Jahr 2014 Forschungsarbeiten ausgewertet, für die Fachpersonal die Penisse von mehr als 15.000 Männern aus verschiedenen Ländern ausgemessen hat. Das Ergebnis der Forschenden des King‘s College London: Durchschnittlich ist das Glied des Mannes im erigierten Zustand 13,12 Zentimeter lang. Es hat einen Umfang von 11,66 Zentimetern und einen Durchmesser von 3,69 Zentimetern.
„Warum Autos und warum Penisse? Diese Ergebnisse werfen faszinierende Fragen für die zukünftige Forschung auf“, schreiben die Forschenden am Ende ihres Papers. Wahrscheinlich werden Unternehmen, die Luxusautos herstellen, nicht bereit sein, diesen Zusammenhang anzuerkennen, heißt es weiter.