Kann man sich gegen Mückenstiche impfen lassen?
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Mückenstiche nerven – wäre es da nicht besser, sich einmal mit einem Impfstoff piksen zu lassen und dann Ruhe zu haben?
© Quelle: dpa/Montage RND
Wie will man gegen einen Stich impfen? Die weiblichen Mücken brauchen unser Blut, um nach der Befruchtung Eier zu bilden. Auf den Stich reagiert unser Körper mit der Aktivierung bestimmter Abwehrzellen. Ihre Botenstoffe regen unter anderem die Nervenenden in der Haut an und erzeugen Juckreiz. Lästig, aber nicht sonderlich gefährlich.
Doch in wärmeren Regionen übertragen Mücken auch Krankheiten wie Malaria, Zika oder Dengue-Fieber. Weltweit gibt es pro Jahr allein etwa 229 Millionen Malariafälle, mehr als 400.000 Menschen sterben an der Krankheit. Besonders hoch ist die Sterblichkeit unter Kindern, gerade in ärmeren Regionen.
Britische Forschende arbeiten an einem Impfstoff, der gegen diese Krankheiten wirken soll. Mückenspeichel lässt unser Immunsystem blind gegenüber den Krankheitserregern im Speichel werden: Unser Körper kümmert sich nur um den Stich. Die Forschenden suchen deshalb im Speichel nach Proteinen, die eine Reaktion des Immunsystems auslösen könnten, und nutzen sie für einen Impfstoff.
Mit Erfolg: Bei mit Speichelproteinen geimpften Tieren brach keine Malaria aus. In ersten Studien bildeten auch Menschen Antikörper gegen den Mückenspeichel. Der Impfstoff könnte auch gegen Mücken selbst wirken. Stechen sie einen Geimpften, nehmen sie die menschlichen Antikörper auf. Dadurch gehen sie innerhalb weniger Tage zugrunde und können auch keine Eier mehr legen. Auch die Krankheitserreger im Mückenspeichel werden abgetötet.
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