Roter Planet soll bewohnbar werden

Neuer Fund: Opale als Wasserquelle auf dem Mars?

Der Mars gilt bisher noch als nicht bewohnbar für Menschen. Nun wurde eine neue, gut zugängliche Ressource für Wasser auf dem Planeten entdeckt.

Der Mars gilt bisher noch als nicht bewohnbar für Menschen. Nun wurde eine neue, gut zugängliche Ressource für Wasser auf dem Planeten entdeckt.

Seit mehr als zehn Jahren erkundet der Rover „Curiosity“ der amerikanischen Weltraumagentur Nasa die Oberfläche des Mars. Ein Team um Travis Gabriel von der Arizona State University hatte nun vor Kurzem Daten des Rovers ausgewertet und dabei eine wichtige Entdeckung gemacht. So hatte „Curiosity“ schon vor einiger Zeit in der Äquatorregion des Mars Krater aufgespürt, die von hellem Gestein gesäumt waren. Bisher war aber nicht sicher gewesen, um was für ein Gestein es sich handelt. Die Analyse mit einem sogenannten Neutronen-Spektrometer lieferte nun die Gewissheit: Bei dem hellen Mineral handelt es sich um Opal. Ein Fund von ganz besonderer Bedeutung.

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Sie funkeln in allen Farben des Regenbogens: Auf der Erde sind Opale vor allem als Schmuck beliebt. Opal besteht aus Siliziumoxid, in seinem Innern sind Wassermoleküle gespeichert. Das Team um Gabriel geht davon aus, dass in dem Gestein auf dem Mars 3 bis 6 Prozent Wasser enthalten sind. Die Forschenden schätzen, dass sich in der obersten Steinschicht bis zu fünf Liter Wasser in einem Meter Kraterbruch befinden.

Wasser als Ressource nutzbar

Der Fund liefert zum einen neue Erkenntnisse zur Geschichte des Roten Planeten. Mit einer Durchschnittstemperatur, die laut der europäischen Raumfahrtbehörde Esa bei minus 68 Grad Celsius liegt, ist der Mars eisig kalt und noch dazu äußerst trocken. Früher allerdings muss er wärmer und teils von Wasser bedeckt gewesen sein. Ging die Nasa zunächst noch davon aus, dass ein Großteil des Wassers durch vulkanische Aktivität verdunstet war, hat sich inzwischen herausgestellt, dass sich noch immer Wasser auf dem Mars befindet, allerdings in Gesteinen gespeichert. Speziell der Fund von Opal deutet nun darauf hin, dass die Phase, in der vielleicht Leben auf dem Mars möglich war, nicht so lange zurückliegt wie zunächst angenommen. Die Nasa hofft darauf, dass „Curiosity“ eines Tages Spuren von früherem Leben auf dem Mars finden könnte – falls es dieses denn gab.

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Aber auch für die Zukunft könnte der Fund von Bedeutung sein. Denn das Wasser aus dem Opalgestein würde sich mit vergleichsweise wenig Aufwand extrahieren lassen. Dass die Opale eine „beträchtliche Menge“ leicht freizusetzendes Wasser enthalten, mache sie „zu einer idealen Ressource in der ansonsten trockenen Äquatorregion des Mars“, heißt es in einer Veröffentlichung im „Journal of Geophysical Research“.

Die Trockenheit auf dem Mars ist allerdings nicht das einzige Hindernis, das einer Besiedelung durch Menschen entgegensteht. Ein großes Problem sind neben den unwirtlichen Temperaturen der fehlende Sauerstoff und die starke kosmische Strahlung auf dem Planeten. Der Mars hat nur eine sehr dünne Atmosphäre, die zu 95 Prozent aus Kohlendioxid besteht und nur etwa 0,1 Prozent Sauerstoff enthält.

Den Mars von der Sonne abschirmen

Einige Weltraumforschende glauben jedoch, man könnte den Planeten so verändern, dass Menschen dort irgendwann überleben könnten. „Terraforming“ nennt man diesen Ansatz, andere Planeten so stark an die Erde anzugleichen, dass eine Besiedelung möglich erscheint. So hatte der langjährige Nasa-Forscher Jim Green vor wenigen Jahren vorgeschlagen, im All ein künstliches Magnetfeld zwischen Mars und Sonne zu erzeugen. Dieses könnte den Planeten vor Sonnenstürmen schützen, denen er derzeit noch schutzlos ausgesetzt ist. Die ursprünglich dickere Atmosphärenschicht des Mars war dadurch immer mehr ausgedünnt worden.

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Würde es gelingen, den Mars von Sonnenstürmen und kosmischer Strahlung besser abzuschirmen, könnte sich sein Klima allmählich wieder verändern. Der Planet wäre dann eher bewohnbar als heute, glaubt Green. Da dieser Prozess in jedem Fall sehr lange dauern würde, könnte man bis dahin die Atmosphäre künstlich mit Gasen anreichern, hatte der Forscher vorgeschlagen.

Ob und wie sich solche Visionen tatsächlich irgendwann umsetzen ließen, ist umstritten. Ein Weg, um Sauerstoff auf dem Mars zu gewinnen, wurde aber bereits getestet. 2021 war es dem mit einer speziellen Technologie ausgestatteten Marsrover „Perseverance“ erstmals gelungen, Kohlendioxid aus der Marsatmosphäre umzuwandeln. Rund fünf Gramm Sauerstoff konnten so in einem ersten Versuch erzeugt werden. Einem Menschen würde das zum Atmen genügen – allerdings nur für die Dauer von ungefähr zehn Minuten.

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