Da blicken wir durch: Die Brillentrends 2021
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© Quelle: Bartosz Sujkowsk/Unsplash
Was für die Modewelt die großen Schauen in Mailand, New York und Paris sind, das sind für die Optikerbranche die jährlichen Fachmessen. Auf der Münchner Opti, der Pariser Silmo oder der Züricher Hall of Frames werden normalerweise aktuelle Brillentrends vorgestellt. Doch im Pandemiejahr, in dem kaum eine Messe stattfinden konnte, mussten die Optiker und Einkäufer auf diese Vorschau verzichten. An Inspiration mangelt es dennoch nicht. Das berichtet Giovanni Di Noto, Vorstandsmitglied des Zentralverbands der Augenoptiker und Optometristen. In seinen Filialen wird derzeit besonders häufig nach übergroßen und ausgefallenen Modellen im Stil der Siebzigerjahre gefragt.
Dass extravagante Brillen mit Retrocharme im Trend liegen, dürfte unter anderem auch an Miranda Julys exzentrischem Kinofilm „Kajillionaire“ aus dem vergangenen Jahr und an der Netflix-Produktion „Hillbilly-Elegie“ liegen. In Zeiten, da Modenschauen und interessante Streetstyles Mangelware sind, avancieren die Charaktere in Filmen und Serien mehr denn je zu Stilvorbildern. Ob Ray Bans Klassiker Clubmaster, die Windsor-Brille mit klassischem Metallrahmen oder das Aviator-Modell – in der Brillenmode ist Vintage angesagt.
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© Quelle: DivanildoSilva/Unsplash
Transparenter Kunststoff
Weil transparente Kunststofffassungen weniger markant sind und das Gesicht nicht verdecken, stehen Brillen mit diesen Rahmen nahezu jedem. Während farblose Kunststoffgestelle schon länger zu den Favoriten zählen, rücken nun auch pastellige Töne zunehmend in den Fokus. „Die Kunden haben derzeit mehr Mut zur Farbe“, berichtet auch Optiker Giovanni Di Noto. Durch ihren dezenten Look lassen sich die Brillen leicht kombinieren. Besonders angesagt sind durchscheinendes Rosé und Beige.
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© Quelle: Ali Pazani/Unsplash
Extravaganz der Siebziger
„Brillen im Stil der Siebzigerjahre mit großen, runden oder eckigen Gestellen mit auffälligen Akzenten sind derzeit sehr beliebt“, sagt Di Noto. Passend zur Form liegen auch satte Farben wie Orange, Rot und Grün im Trend. Die übergroßen kantigen Brillen im Hippiestyle stehen besonders Menschen mit herzförmigen, runden und ovalen Gesichtern.
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© Quelle: Logan Weaver/Unasplsh
Philosophen lassen grüßen
Eine echte Überraschung ist für Di Noto das Comeback der Windsor-Brillen. Das auch als Diplomaten- oder Philosophenbrille bekannte Modell hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert. Die klassischen Windsor-Brillen bestanden aus einem runden oder ovalen Metallrahmen und einem filigranen Ring aus Schildpatt – dem sogenannten Windsor-Ring. Obwohl diese Brille in den vergangenen Jahrzehnten nicht besonders populär war, ist sie nun wieder in. „Es gibt bestimmte Trends, die regelmäßig ein Refresh erfahren“, erklärt Di Noto. Deshalb lohne es sich auch, ausrangierte Brillen aufzuheben, bis ein Trend wieder modern sei.
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© Quelle: ElijahHiett/Unsplash
Aus Pilotensicht
Als Sonnenbrille kennt man sie längst, nun hat sich die Pilotenbrille mit Doppelsteg auch als Korrekturbrille durchgesetzt. Wurde das Modell früher ausschließlich von Männern getragen, haben es nun auch Frauen für sich entdeckt: „Große Brillen mit doppeltem Steg sind besonders bei den Damen gefragt“, bestätigt Di Noto. Ursprünglich wurde die Pilotenbrille 1937 für die US-amerikanische Luftwaffe kreiert und sollte verhindern, dass die Einsatzkräfte geblendet werden. Zum Kultobjekt wurde das Modell erst im Jahr 1986, als Tom Cruise sie als Pilot im Film „Top Gun“ trug. Heute besticht das filigrane Modell in Gold oder Silber eher durch schlichte und zeitlose Eleganz.
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© Quelle: CarlosVaz/Unsplash
Schildpatt in Erdtönen
Gestelle in gemusterter Schildpattoptik bestimmen auch 2021 die Brillenkollektionen. Die zeitlosen Modelle stehen sowohl Männern als auch Frauen und sind absolut alltagstauglich. Vor allem helle Erdtöne liegen laut Optiker Di Noto im Trend. Die sogenannte Havannamaserung erzeugt je nach Ausprägung hübsche Leopardenmuster.
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© Quelle: SincerelyMedia/Unsplash
Clubmaster-Revival
Das 1986 von Ray Ban eingeführte Clubmaster-Modell erinnert mit seinem Design stark an die sogenannten Browline-Brillen der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ihren charakteristischen Look erhält diese Brille durch ein Gestell, dessen oberer Bereich breiter und dunkler als der untere ist. „Viele Kunden greifen außerdem wieder zu der Sonnenclipvariante“, sagt Di Noto – das ist dann wohl gleich ein doppeltes Revival.