Drachen basteln leicht gemacht: So wird der Wind im Herbst zum Vergnügen
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Einen Drachen kann man zusammen mit der ganzen Familie basteln und dann gemeinsam steigen lassen.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Anstatt sich über die kalte Luft zu beschweren, die jetzt unseren Alltag beherrscht und den Winter ankündigt, sollten wir uns freuen: Der Wind ist ideal für ein Vergnügen, das schon im fünften Jahrhundert vor Christus in China praktiziert wurde: das Drachensteigenlassen.
Ein Drache muss nicht immer gleich gebastelt werden
Zu dieser Zeit wurden Drachen noch aus Bambusstäben und Seide gefertigt und waren daher sehr teuer. Nur reiche Menschen konnten es sich damals leisten, einen Drachen zu bauen. Erst mit der Erfindung des Papiers wurde das Drachensteigen auch für die anderen Menschen ein erschwingliches Vergnügen.
Ein Drachen muss aber nicht unbedingt immer aus denselben Materialien bestehen – meistens wird er zwar aus Seidenpapier oder Segeltuch und Holzstäben gefertigt. Die Holzstäbe sind wichtig, damit der Drachen stabil ist, aber auch diese lassen sich ersetzen. So kann man heute mit Materialien, die man in vielen Fällen zu Hause hat, einen Drachen bauen.
Selbermachen erfüllt den Bastler mit Stolz
Ob es nun der kleine Drachen sein soll, der sich schnell und einfach aus Papier basteln lässt, oder der etwas aufwendigere aus Holzstäben, der perfekt im Gleichgewicht durch die Lüfte fliegt: Wer seinen Drachen selbst bastelt und sieht, wie dieser durch den Wind tanzt, wird platzen vor Stolz.
Vor allem für Kinder gibt es nichts Schöneres, als zu sehen, wie gut etwas Selbstgemachtes funktioniert. Also raus mit ihnen aufs Feld – zum fröhlichen Drachensteigen.
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Der kleine Drachen kann gebaut werden, ohne vorher groß einzukaufen – die Materialien hat man bereits im Haus.
© Quelle: Privat
Ein kleiner Drache, der in die Tasche passt
Von wegen Drachenbasteln ist eine aufwendige Sache. Wer will, kann schon mit wenig Material und in kurzer Zeit ein flotten Drachen kreieren.
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Es wird gar nicht viel gebraucht – bunte Stifte, Wassermalfarben, Krepppapier oder bunte Gummis kann man optional benutzen.
Das wird gebraucht: Ein Blatt Papier in der Größe DIN A4 (Fotokarton oder Ähnliches geht natürlich auch), ein paar Meter festes Garn, eine Nähnadel, eine Schere, ein Lineal oder einen Zollstock sowie Bleistift, Klebstoff oder Klebstreifen. Optional kann man bunte Stifte oder Wassermalfarben, Krepppapier und bunte Gummis benutzen.
So geht’s:
Zuerst malt man auf das Blatt Papier ein Rechteck mit den Maßen zwölf mal 16 Zentimeter. In dieses Rechteck malt man dann die Umrisse des Drachens. Dazu misst man an den kurzen Seiten jeweils die Hälfte ab und markiert die Stelle. An den langen Seiten markiert man das untere Ende des oberen Drittels. Dann verbindet man die Markierungen und schneidet den Umriss des Drachens aus.
Wer sich dazu entscheidet, den Drachen anzumalen, hat nun die Gelegenheit dazu – ansonsten lässt man den Schritt einfach aus. Augen, Nase und ein lustiger Mund oder auch rote Pausbäckchen und Augenbrauen lassen den kleinen Drachen freundlich aussehen.
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Ein witziges Gesicht lässt den kleinen Drachen freundlich aussehen.
© Quelle: Privat
Nun schneidet man zusätzlich zwei Papierstreifen ab, beide einen Zentimeter breit und zwölf beziehungsweise 16 Zentimeter lang. Diese Papierstreifen falzt man und knickt sie vorsichtig der Länge nach in der Mitte. Der kürzere Streifen wird dabei etwa in der Mitte eingeschnitten, der Längere im oberen Drittel. Mit diesem Schritt sorgt man dafür, dass der Drachen stabilisiert ist und später in der Luft auch gerade fliegt.
Der längere Papierstreifen wird anschließend mittig auf die Längsseite des Drachens geklebt, der kürzere senkrecht dazu. Durch die Schnitte lassen sich die beiden Streifen nun ineinanderstecken. Falls von den Papierstreifen die Enden überstehen, schneidet man diese ab. Durch den unteren Teil des Drachens wird schließlich ein Stück Garn von etwa einem Meter Länge gefädelt – das Loch dafür vorsichtig mit der Nähnadel ausstechen.
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Damit der Drache stabil ist, wird Papier zur Verstärkung eingesetzt.
© Quelle: Privat
Wer seinen Drachen noch etwas fröhlicher und bunter gestalten möchte, kann jetzt aus Krepppapier kleine Schleifen falten und an ein weiteres Stück Garn binden, welches eine Länge von mindestens einem Meter haben sollte. Der Drachenschwanz mit den Schleifen wird dann am hinteren Teil des Drachens befestigt. Und: Wer möchte, kann dem Drachen aus Krepppapier noch Haare wachsen lassen oder aus Fotokarton Kleidung schneidern.
Fertig ist der Drachen, der in die Tasche passt.
Ein starker Drachen mit Holzrücken
Vor allem zur kälteren Jahreszeit, wenn der Herbst schon fast in den Winter übergeht, ist es gut, wenn der Drachen etwas stabiler gebaut ist.
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Der große Drache ist etwas aufwendiger, schwebt aber auch bei stärkerem Wind sicher durch die Luft.
© Quelle: Privat
Das wird gebraucht: Zwei Holzstäbe mit einem Durchmesser von etwa fünf Millimetern. Der Längsstab sollte circa 90 Zentimeter, der Querstab etwa 70 Zentimeter lang sein. Außerdem benötigt man Seidenpapier in den Maßen 100 mal 85 Zentimeter – alternativ kann man auch DIN-A4-Seidenpapier aneinanderkleben, bis die richtige Größe erreicht ist. Zusätzlich braucht man Klebestreifen, Garn oder einen Bindfaden, Drachenschnur, einen Metallring, eine kleine Säge oder ein altes Messer, mit dem man sägen kann, sowie eine Schere, einen Stift, ein Lineal oder einen Zollstock, kleine Gummis und Krepppapier.
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Die Holzstäbe für den Rücken des Drachen finden sich in gut ausgestatteten Bastelläden.
So geht’s:
Zuerst misst man die beiden Holzstäbe ab. Den kurzen Stab markiert man genau in der Mitte und den langen Stab bei etwa 20 Zentimetern.
Dann legt man die beiden Stäbe in der typischen Drachenform aufeinander – Markierung auf Markierung – und verbindet sie mit dem Garn in einem festen Knoten. Nun werden an die Enden der Holzstäbe kleine Kerben gesägt, die dafür sorgen, dass das Garn besser hält. Im Anschluss wird das Garn fest um das Gerüst gespannt.
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Zum Schneiden kann man am besten eine kleine Säge oder ein Messer nehmen.
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Damit das Garn gut hält, werden die Holzstäbe eingeschnitten.
© Quelle: Privat
Wer großes Seidenpapier besorgt hat, legt das Drachengerüst nun darauf. Diejenigen, die kleines Papier haben, kleben es erst zusammen. Nun ist die Zeit für Zollstück oder Lineal: Rund um das Drachengerüst herum wird ein Abstand von etwa fünf Zentimetern abgemessen, dann wird das Seidenpapier entlang der Abmessungen ausgeschnitten.
Im Anschluss wird der Rand über das Garn gelegt und mit Klebestreifen fixiert. Um den Drachen später gut ausbalancieren zu können, werden zwei kleine Löcher benötigt. Da das Seidenpapier recht dünn ist, werden von der oberen und der unteren Kante des Drachens etwa zehn Zentimeter Richtung Mitte abgemessen, markiert und erst mit Klebestreifen verstärkt. Dann kann man mithilfe der Schere zwei kleine Löcher in die Markierungen stechen.
Durch die beiden Löcher wird anschließend die Schnur gefädelt. Die Schnur, die durch das obere Loch gefädelt wird, wird über die rechte Ecke des Drachen gelegt, sodass die Schnur einen Winkel bildet. Nun wird die Schnur auf der Rückseite oben und unten am Drachen festgeknotet, ohne, dass die Schnur festgezogen wird – die Schnur ist also dort, wo sie über der rechten Ecke des Drachen liegt, noch locker.
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Die Schlaufe wird so gesetzt, dass man den Ring bei Bedarf noch verschieben kann.
Jetzt wird es etwas komplizierter, der Metallring kommt zum Einsatz. Auf der Vorderseite des Drachens wird die Schnur etwa einen Zentimeter durch den Metallring gezogen, dann wird die Schlaufe seitlich nach unten geschoben und unten festgezogen. Wenn der Drachen gerade im Gleichgewicht ist, wenn man ihn am Metallring hochhält, sitzt der Ring genau richtig. Wenn nicht, kann der Ring beliebig oft verschoben werden, bis der Drachen gerade hängt.
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Kleine bunte Schleifen Schmücken den Schwanz des Drachen.
Für den Drachenschwanz werden nun aus Krepppapier schöne Schleifen gefaltet und an einem Stück Schnur am Drachen festgeknotet. Wer möchte, malt dem Drachen noch ein Gesicht, oder befestigt am oberen Ende des Drachens eine Schleife. Zum Schluss wird eine Drachenschnur am Ring festgeknotet – los geht’s nach draußen in den Wind.
RND/Heidi Becker