Hard Seltzer: Das ist das neue In-Getränk aus den USA
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Hard Seltzer besteht aus Sprudelwasser, Wodka und einer fruchtigen Komponente, beispielsweise Orange oder Limette.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Hannover. Aus den USA schwappt gerade ein neues Trendgetränk zu uns herüber: Hard Seltzer. Übersetzt heißt Hard Seltzer so viel wie „harter Sprudel“ und das ist bei dem alkoholischen Getränk definitiv Programm. Denn der Hauptbestandteil ist Sprudelwasser, dazu gesellt sich Alkohol, meistens Wodka, und ein Fruchtgeschmack nach Wahl. Süß ist ein Hard Seltzer dabei nicht unbedingt und der Alkoholgehalt liegt bei 4 bis 6 Prozent.
Eine „Besonderheit“ des erfrischenden Drinks ist, dass es im Vergleich zu Bier, Wein und Co. nur wenig Kalorien hat. In 100 Millilitern Hard Seltzer stecken rund sieben bis maximal 30 Kalorien – Bier kommt in derselben Menge auf etwa 45 Kalorien, trockener Weißwein auf 50 und ein Gin and Tonic auf 73.
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Cleanes, ansprechendes Design, wenig Kalorien und Alkohol – das kommt bei US-Konsumentinnen und Konsumenten gut an und soll nun auch in Deutschland für Umsätze sorgen.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Außerdem besonders: Statt Sprudelwasser mit Schnaps zu mischen, entsteht der Alkohol beim Hard Seltzer durch die Fermentierung von Zucker und ist kein Destillationsalkohol wie er beispielsweise im Wodka in Alkopops steckt. Einige Hersteller nutzen auch Wein als Alkoholbasis.
Konsum mit „gutem Gewissen“
Da der Alkohol in dem Getränk eher zweitrangig ist und Sodawasser im Vordergrund steht, könnte man fast von einem gesundheitsbewussten Konsum sprechen: Erfrischend, natürlich und nur wenig Alkohol. Alkohol ist natürlich nichts, was einen gesunden Lifestyle und die dazu passende Ernährung fördert – doch das blinde Besäufnis steht für Hard Seltzer-Konsumentinnen und Konsumenten vielleicht nicht immer im Vordergrund, sondern der Genuss. Zudem sind Hard Seltzer meist glutenfrei und vegan, zwei weitere Attribute, auf die eine immer größer werdende Kundschaft Wert legt.
Umsätze steigen rapide an
Ob nun wegen des geringen Alkoholgehalts oder weil der Drink geschmacklich überzeugt, die Verkaufs- und Absatzzahlen sprechen für sich. Wie das IRI-Handelspanel zeigt, wuchs der Absatz der Kategorie im deutschen Handel allein von August 2020 bis Februar 2021 um 177 Prozent. Das Onlinemagazin „about drinks“ berichtet, dass der US-Marktführer im Hard Seltzer-Segment, White Claw, im vergangenen Jahr auf einen US-Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar kam. Für dieses Jahr sagen Branchenexpertinnen und -experten Erlöse von 4,7 Milliarden Dollar voraus.
Ein Drink mit Zukunft? Die Verkaufszahlen in den ersten Monaten waren noch überschaubar, wie Zahlen von Marktforscher Nielsen zeigen: Nur gut 2,2 Millionen Flaschen und Dosen wurden von August 2020, also ab dem Marktstart des ersten Hard Seltzers in Deutschland, bis inklusive März 2021 im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten verkauft. Die Corona-Pandemie und geschlossene Bars könnten zu einem Abflachen der Zahlen geführt haben und auch das Hard Seltzer hierzulande noch kein populärer Begriff ist.
Doch das soll sich ändern. Auch immer mehr deutsche Hersteller setzen auf das In-Getränk. Der Getränke-Riese Coca Cola launchte seinen ersten alkoholhaltigen Drink in der 130-jährigen Unternehmensgeschichte, den Hard Seltzer namens „Topo Chico“. Im Juni stieg zudem Freixenet in dieses Segment ein, im August folgte Gorbatschow, so wie einige weitere deutsche Unternehmen und Discounter wie Lidl.
So machen Sie Hard Seltzer selbst
Der klassische Hard Seltzer ist mit Limette angereichert und ganz einfach und schnell auch zu Hause ohne professionelle Ausstattung à la Cocktailbar zuzubereiten. Sie benötigen (für jeweils einen Drink):
- 0,3 Liter Sprudelwasser
- nach Belieben 2 oder 4 cl Wodka
- ebenfalls nach Geschmack 2 oder 4 cl frischer Limettensaft
- eine ganze Limette, in Spalten geschnitten
- einen Teelöffel Honig oder Sirup
- Eiswürfel
- Minze zum Dekorieren
Die Zutaten nach und nach einschenken und gut verrühren. Wer hat, kann auch einen Cocktailshaker nutzen. Um den Drink ohne Limettenstücken zu genießen, einfach alles durch ein Sieb gießen.
Neben Limette ist auch Ingwer-Orange eine spannende Kombination für einen Hard Seltzer. Die Basiszutaten (Sprudelwasser, Wodka, Honig, Eiswürfel) bleiben die gleichen, dazu gesellen sich in dieser Variante noch frischer Orangensaft und ein Teelöffel frischer, geriebener Ingwer. Auch hier bietet sich ein Sieb an, wenn Stückchen in dem Hard Seltzer vermieden werden sollen.
So lässt sich die Liste beliebig fortsetzen, auch Grapefruit- oder Gurkensaft sind erfrischend lecker. Wer übrigens keinen Wodka mag, kann Weißwein in seinem Hard Seltzer ausprobieren.