Jogging ist besser als Sudoku
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Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.
© Quelle: HAZ
Hannover. Inaktive verlieren alle zehn Jahre etwa zehn Prozent ihrer Beweglichkeit und bis zu 15 Prozent der Muskelkraft. Der Prozess ist schleichend, sodass die meisten Menschen sich für viel leistungsfähiger halten, als sie eigentlich sind.
Das muss nicht sein. Sie können diesen Prozess beeinflussen und deutlich verlangsamen. Aufhalten lässt er sich nicht, aber mehr als 70 Prozent aller Verluste und Veränderungen können durch regelmäßiges Training und gute Fitness ausgeglichen werden.
Körperliche Aktivität hält das Gehirn flexibel
Die allgemeine kognitive oder mentale Leistungsfähigkeit lassen sich ebenfalls durch Sport und Bewegung verbessern. Im Gegensatz dazu trainieren Sudoku oder Kreuzworträtsel meist nur Einzelleistungen des Gehirns, aber nicht das gesamte Gedächtnis.
Körperliche Aktivität hingegen hält das Gehirn bis ins hohe Alter flexibel, es passt sich wie ein Muskel auf neue Belastungen an. Das Gehirn wird besser durchblutet, egal, ob Sie joggen, schwimmen oder Rad fahren. So kann regelmäßige körperliche Aktivität die geistige Leistungsfähigkeit bei Jung und Alt verbessern. Darüber hinaus kann Sport altersbedingte Abbauprozesse im Gehirn verlangsamen. Dabei stimulieren auch schon geringe Belastungen, wie ein Spaziergang, bestimmte Areale im Gehirn. Ebenfalls kann regelmäßige Bewegung einen positiven Effekt auf neurologische Erkrankungen des Gehirns haben.
Jonglieren entfacht ein „Feuerwerk“ im Gehirn
Speziell die sogenannte Neuroplastizität, also die Veränderung auf funktioneller und struktureller Ebene im zentralen Nervensystem, wird durch regelmäßige körperliche Aktivität gefördert. Dabei wird vor allem die Masse des Gehirns gesteigert. Speziell koordinative Aufgaben, wie Jonglieren oder Balancieren, entfachen ein regelrechtes „Feuerwerk“ im Hirn.
Dr. Ingo Froböse ist Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Von Ingo Froböse