Neue Studie zum Ursprung von Corona: Verkäuferin auf Tiermarkt ist Patientin Null

China, Guangzhou: Marderhunde liegen in engen Käfigen auf dem Xin Yuan Markt.

China, Guangzhou: Marderhunde liegen in engen Käfigen auf dem Xin Yuan Markt.

Peking. Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie liefert ein renommierter Evolutionsbiologe weitere Belege für den Huanan-Tiermarkt in der chinesischen Metropole Wuhan als wahrscheinlichen Ursprungsort des Virus. In einem im Fachjournal „Science“ veröffentlichten Artikel fasst Michael Worobey entscheidende Ereignisse, die sich im Dezember 2019 und Januar 2020 in Wuhan abspielten, zusammen. Dabei zeichnete er eine Zeitleiste der ersten bekannten Fälle, die er unter anderem aus Zeitungsberichten und zugänglichen Krankenhausdaten zusammentrug.

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Dass die meisten frühen symptomatischen Fälle mit dem Huanan-Tiermarkt in Verbindung gebracht werden konnten, sei ein „starkes Indiz“ dafür, dass die Pandemie auf dem Markt ihren Ursprung hatte, schlussfolgerte der Wissenschaftler vom Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie der Universität Arizona. Der erste bekannte Corona-Fall sei außerdem eine Verkäuferin von Meeresfrüchten gewesen und nicht – wie bisher angenommen – ein Buchhalter, der gar keine Verbindung zum Tiermarkt hatte.

Rätsel um Ursprung könne noch gelöst werden

Es seien zwar bislang keine eindeutigen Beweise erbracht worden, da keine Proben von Tieren vorliegen würden, die zum Zeitpunkt des Ausbruches auf dem Markt verkauft wurden. Schließlich sei der Huanan-Markt schnell geschlossen und desinfiziert worden. Dies bedeute jedoch nicht, dass das Rätsel um den Ausbruch niemals gelöst werden könne, so der Forscher.

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Schlüssige Beweise könnten etwa durch die Analyse räumlicher Muster früher Fälle in Wuhan und zusätzlicher Gendaten aus weitereren Proben damaliger Patienten gewonnen werden. „Von dieser Anstrengung hängt die Verhinderung zukünftiger Pandemien ab“, so Worobey.

China verweigert Untersuchung vor Ort

Das Virus tauchte Ende 2019 erstmals in Wuhan auf. Ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durfte jedoch erst mehr als zwölf Monate später nach China reisen und war ohne klare Ergebnisse zurückgekehrt. Das Team teilte im Anschluss mit, dass nicht völlig klar sei, ob der Markt der tatsächliche Ausgang der Pandemie war.

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Eine weitere Untersuchung vor Ort will China nicht zulassen. Unter anderem die US-Regierung wirft China vor, den Expertinnen und Experten Informationen vorenthalten zu haben. Peking wirft den USA und anderen Ländern dagegen vor, die Pandemie und die Suche nach dem Ursprung für politische Attacken zu missbrauchen.

RND/dpa

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