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„Oh du frühliche“: Werden Weihnachtsbäume im Corona-Jahr früher aufgestellt?

Einige machen es sich im Corona-Jahr schon früher mit geschmücktem Grün zuhause gemütlich. Wird wegen Corona jetzt mit Traditionen gebrochen?

Einige machen es sich im Corona-Jahr schon früher mit geschmücktem Grün zuhause gemütlich. Wird wegen Corona jetzt mit Traditionen gebrochen?

Berlin. Machen es sich die Deutschen im Corona-Jahr früher zu Hause mit geschmücktem Grün gemütlich? Eigentlich ist es Tradition, den Weihnachtsbaum erst kurz vor Heiligabend zu kaufen. So kennen es viele, und so wird es durchweg auch in deutschen Filmen und Serien erzählt. Doch 2020, im Jahr der abgesagten Weihnachtsmärkte, haben schon auffällig viele Menschen in den sozialen Medien am ersten Advent ihren geschmückten Baum im Wohnzimmer gezeigt - freilich meist wohl nur aus Plastik.

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Bis in die 80er Jahre dominierte in der Bundesrepublik die Rotfichte als Weihnachtsbaum, seit den 90ern sei es die gut gewachsene und satt-grüne Nordmanntanne, heißt es vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger. Deren Samen seien in Mitteleuropa in Massen - vor allem aus Georgien - erst seit Michail Gorbatschows „Perestroika“ für die damalige Sowjetunion verfügbar. Nach genügend Jahren Wachstum der ersten Bäume hierzulande sei die Nordmanntanne der Tannenbaum schlechthin - mit heute etwa 80 Prozent Marktanteil.

Die meisten Bäume werden um den vierten Advent gekauft

Der Weihnachtsbaumerzeuger-Verband in Bühl bei Baden-Baden erwartet trotz Corona auch 2020 ein traditionelles Verhalten beim Tannenbaumkauf. Die „stille Masse“ posiere nicht schon jetzt in sozialen Medien mit einem geschmückten Baum im Wohnzimmer, sagt Geschäftsführer Martin Rometsch.

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Die meisten der etwa 22 Millionen echten Weihnachtsbäume werden demnach rund um den vierten Advent verkauft. Der Gipfel werde also diesmal etwa am 19. Dezember erwartet, dem Samstag vor dem vierten Advent. Da Heiligabend auf einen Donnerstag falle, gingen viele wohl auch erst am 21., 22. und 23. Dezember auf Baum-Suche.

Manche kaufen die Tanne sogar erst an Heiligabend

So sieht man es auch in deutschen Filmen und Serien. In der neuen Netflix-Miniserie „Über Weihnachten“ mit Luke Mockridge gehen die Söhne der Familie erst an Heiligabend los und sind so spät dran, dass es keinen guten Baum mehr gibt und sie in ihrer Not ausgerechnet den Tannenbaum der Kirchengemeinde absägen - und so für einen Eklat sorgen.

RND/dpa

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