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Pandemiestress und Unruhe? Diese Beschäftigungen sind Balsam für die Seele

Yoga zu Hause? Das geht, sagen Experten – Anfänger sollten sich die Übungen aber erst von einem Profi zeigen lassen.

Yoga zu Hause? Das geht, sagen Experten – Anfänger sollten sich die Übungen aber erst von einem Profi zeigen lassen.

Der Keller ist entrümpelt, der Streamingdienst bietet keine neuen Serien mehr, die Puzzles beherrschen Sie im Schlaf und das Bananenbrot schmeckt nicht mehr? Kein Wunder: Seit zwei Jahren bestimmt das Coronavirus nun schon unseren Alltag. Nähe wird von Distanz abgelöst, Erholung weicht einer anhaltenden Anspannung und Privatsphäre wird von Homeoffice und Homeschooling verdrängt.

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In diesen Tagen sorgt die Omikron-Variante außerdem für ein erneutes Lockdowngefühl in Deutschland. Die Folgen sind körperlich und seelisch zu spüren, Gefühle wie Einsamkeit, Überforderung, Angst und Hilflosigkeit machen sich bemerkbar. Der andauernde Stress bringt Körper und Seele aus dem Gleichgewicht, er beeinflusst unseren Schlaf, unseren Appetit, unsere Stimmung und unser Wohlbefinden.

Die gute Nachricht: Mit gezielten Tätigkeiten können wir negativen Gefühlen entgegenwirken, unser psychisches „Immunsystem“ stärken und uns in Zeiten von Quarantäne und Isolation gleichzeitig kreativ beschäftigen. Diese Tätigkeiten stärken Selbstwert, Selbstliebe, Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit:

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1. Selbstwert

Wie wir uns selbst sehen und bewerten hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. „Menschen, die über ein starkes Selbst verfügen, sind optimistisch“, schreibt Stefanie Stahl in ihrem Buch „So stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl“. Die Psychologin und Bestsellerautorin ist davon überzeugt, dass unser Selbstwert unser Lebensgefühl und unsere körperliche und seelische Gesundheit bestimmt.

Beschäftigungen, die den Selbstwert stärken:

Komplimente verteilen: Ob per SMS, Voicemail oder auf einer selbst gestalteten Postkarte: von dem guten Gefühl, das liebe Worte und Komplimente ins uns auslösen, profitieren Empfänger und Absender.

Erfolge feiern: In einer so schnelllebigen, leistungsorientierten und digitalen Gesellschaft wie der unseren sind Erfolge eine Selbstverständlichkeit. Doch es lohnt sich, die Erfolgserlebnisse des Alltags wahrzunehmen und festzuhalten – für sich selbst in einem Erfolgstagebuch oder gemeinsam mit der Familie beim Abendbrot. Übrigens: Selbst kleine Erfolge zählen – auch, wer im morgendlichen Chaos zwei gleiche Socken findet, kann einen Erfolg verbuchen.

Sich zugehörig fühlen: Glücklicherweise gibt uns nicht nur das physische Zusammensein das Gefühl, wertvoll zu sein. Auch digitale Verabredungen stärken unseren Selbstwert. Sollten Sie stundenlange Onlinekonferenzen und ausgiebige Brunchsonntage satt haben, bieten zum Beispiel musikalische Proben in einem Onlinechor eine schöne Abwechslung.

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2. Selbstliebe

„Liebe ist die beste Medizin.“ Was der berühmte Arzt Paracelsus schon Ende des 16. Jahrhunderts in Worte gefasst hat, gilt heute noch genauso. Das schöne Gefühl der Liebe kann dabei helfen, unser Wohlbefinden zu stärken, Stress zu reduzieren und unser Immunsystem zu stärken. Warum also nicht mit der Selbstliebe anfangen?

Beschäftigungen, die die Selbstliebe stärken:

Ziele visualisieren: Kaum etwas stärkt die Liebe zu sich selbst so sehr wie der Mut, für seine eigenen Bedürfnisse, Interessen und Wünsche einzustehen. Um herauszufinden, was einen antreibt, eignet sich ein Vision Board: ein leeres Blatt, das mit Fotos und Worten der eigenen Ziele gefüllt wird. Inspirationen lassen sich besonders gut in alten Zeitschriften finden, die in diesem Rahmen praktischerweise durchgeguckt und aussortiert werden können.

Sich selbst verwöhnen: Ein schlechtes Selbstbild geht häufig mit schlechten Angewohnheiten einher. Diese wahrzunehmen und sich selbst häufiger etwas Gutes zu tut sind wichtige Schritte in Richtung mehr Selbstliebe. Neben der Auszeit in der Badewanne, einem unterhaltsamen Podcast oder einem spannenden Buch zahlen auch eine leckere Essensbestellung oder ein selbst gekaufter Strauß frischer Tulpen auf das Selbstliebekonto ein.

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3. Selbstfürsorge

„An apple a day keeps the doctor away!“ Wenn wir diesem englischen Sprichwort Glauben schenken möchten, dann würde dieser Rat wohl nur für den Besuch in der Hausarztpraxis gelten. Die seelische Gesundheit braucht oft mehr als einen Apfel am Tag. Glücklicherweise gibt es Tätigkeiten, die den Apfel gut ersetzen.

Beschäftigungen, die die Selbstfürsorge stärken:

Innere Gelassenheit: Themen wie Meditation und Achtsamkeit werden oft noch abgestempelt. Doch durch gezielte Stärkung der inneren Gelassenheit können negative Emotionen reduziert werden. Meditation und Achtsamkeit bedeuten übrigens nicht zwangsläufig, im Schneidersitz auf dem Boden zu sitzen und der Stille zu lauschen. Es geht dabei um eine innere Haltung, darum, den gegenwärtigen Moment ganz bewusst und völlig wertfrei mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Kleine Achtsamkeitsübungen, die die Sinne schärfen, gibt es viele. Dazu reicht es etwa, die Zähne einfach mal mit der schwächeren Hand zu putzen, die Uhr am anderen Handgelenk zu tragen oder heute Nacht auf der anderen Bettseite zu schlafen. Wer mehr Zeit investieren möchte, versucht, ein rohes Ei aufzustellen oder bekocht seine Liebsten mit einem überraschenden Gericht und lässt sie mit geschlossen Augen die Zutaten rausschmecken.

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Entspannt bewegen: Dass Sport unseren Körper fit hält, ist kein Geheimnis, doch auch unsere Seele profitiert von entspannten Bewegungen. Yoga und Pilates haben bereits den Weg in viele Wohnzimmer gefunden. Im Internet finden sich viele Angebote.

4. Selbstwirksamkeit

Dass eine ausgeprägte Selbstwirksamkeit eine gesunde Seele hervorbringt, lernen bereits die Kleinsten von Bob dem Baumeister. Ganz bewusst heißt es in dem Titelsong der Kinderserie: „Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das!“ Aber wie genau gelangt man zu der Überzeugung, große Herausforderungen meistern zu können?

Beschäftigungen, die die Selbstwirksamkeit stärken:

Gutes tun: Mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen zu müssen bedeutet nicht zwangsläufig, dass wir keinen sinnvollen Beitrag mehr für unsere Welt leisten können. Den viel zu vollen Kleiderschrank auszumisten und die aussortierte Kleidung zu spenden wirkt sich genauso positiv auf die Seele aus wie ein Ehrenamt – das übrigens oft auch online ausgeübt werden kann. Oder wie wäre es damit, beim nächsten Spaziergang einfach mal den Müll aufzusammeln?

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Erfolgserlebnisse sammeln: Einen Marathon laufen, ein Buch schreiben, eine neue Sprache lernen … Oft setzen wir unsere eigenen Ziele zu hoch an und scheitern bereits, bevor wir angefangen haben. Für den Anfang reicht es auch, eine halbe Stunde zu laufen, eine Kurzgeschichte zu schreiben oder einen spanischen Film mit deutschen Untertiteln zu schauen.

Neues ausprobieren: In den vergangenen zwei Jahren sind aus alten Resten neue Kerzen entstanden, das gesamte Geschirr hat mithilfe von Porzellanfarben einen neuen Anstrich bekommen, die Fotos der letzten Jahrzehnte sind in Alben sortiert, das Zuhause ist renoviert, die Pflanzen vermehrt, das Auto poliert und die ganze Familie kann das gesamte Repertoire von Rolf Zuckowski auf der Blockflöte spielen? Dann wird es vielleicht Zeit für eine neue Herausforderung.

Unsere Tipps: Mit Bienenwachs und Baumwolltüchern nachhaltige Verpackungen herstellen, mit Blobpainting ganz einfach ein eigenes Gemälde malen oder mit einem Stammbaum die eigene Familie erforschen.

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