Sauna-Knigge für kalte Tage: Neun Regeln für gesundes Schwitzen
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Wenn man einige Regeln beim Saunieren beachtet, lässt es sich besser entspannen.
© Quelle: Pixabay
Hannover. Beim Saunieren wird das Immunsystem gestärkt, das Herz-Kreislaufsystem angekurbelt und die Muskeln und Haut durchblutet. Außerdem wirkt ein Saunabad bei frostigen Temperaturen wohltuend und entspannend.
21 Millionen Deutsche ab 14 Jahren gehen zumindest gelegentlich in die Sauna, sagt der Deutsche Wellness Verband. Wenn auf das ein oder andere geachtet wird, dann entspannt es sich besser. Ein paar wichtige Sauna-Regeln in der Übersicht.
Das Nacktschwitz-Gebot beachten
Mit kaum etwas macht man sich hierzulande in der Sauna unbeliebter als mit Badebekleidung. Fast überall gilt das Nacktschwitz-Gebot, anders als etwa in Italien oder Frankreich. Auch Badelatschen bleiben draußen.
Wer nicht nackt mit fremden Menschen in einem Raum sitzen möchte, kann sich ein Baumwolltuch um den Brustkorb oder die Hüften schwingen. Zusätzlich brauchen Saunagänger ein langes Handtuch. Alle Bereiche, die der Körper beim Saunieren berührt, werden vorher damit bedeckt, so dass kein Schweiß auf das Holz tropft.
Hygiene-Vorschriften in der Sauna
Erst schwitzen, dann den Schweiß abduschen? Nein! Die Saunakabine sollte aus Hygienegründen immer geduscht betreten betreten werden. Auch Pflegeprodukte oder Peelings haben in der Sauna nichts zu suchen. Wenn sich alle dran halten, fühlt sich auch jeder wohl.
Zwei bis drei Saunagänge
Manch einer meint, er müsse seine Eintrittskarte „absaunieren“. „Das ist aber nicht Sinn der Sache“, sagt Saunaexperte Wolfgang Bartl aus Österreich. Mehr als zwei bis drei Saunagänge verkraftet der Körper in der Regel schlecht. Wer es übertreibt, muss damit rechnen, dass er umkippt, weil der Kreislauf versagt. Auch in der Saunakabine gilt deshalb: Weniger ist mehr. „Die Sanduhr ist eine gute Richtschnur“, sagt Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband: Mehr als 15 Minuten sollte niemand schwitzen.
Zeit einplanen - für die Entspannung
Runterkommen, entspannen, abschalten – darum geht es beim Saunieren. Deswegen sollte man sich Zeit nehmen, wenn man einen Saunabesuch plant. Rund drei Stunden empfiehlt Torsten Kukuk, Saunameister in der Fontane-Therme im brandenburgischen Neuruppin. In dieser Zeit sind zwei bis drei Saunagänge gut zu schaffen.
Rücksicht nehmen auf den Sitznachbarn
Die meisten Menschen empfinden es als sehr unangenehm, wenn sie angestarrt werden.
Torsten Kukuk, Saunameister
In der öffentlichen Sauna herrscht Ruhe. Wer hier laut den nächsten Geschäftstermin bespricht, erntet garantiert böse Blicke. Apropos Blicke: Die gehen am besten alle in die gleiche Richtung, sagt Kukuk – etwa zur Tür oder zum Ofen. „Die meisten Menschen empfinden es als sehr unangenehm, wenn sie angestarrt werden.“
Zur Rücksichtnahme gehört auch, dass man niemandem zu nah auf die Pelle rückt. Den Schweiß des Sitznachbarn möchte schließlich niemand am eigenen Körper haben. Beim Platznehmen also auf etwas Abstand zum Nachbarn achten. Wer liegt, sollte sich außerdem aufsetzen, wenn sich die Sauna füllt.
Bademantel im Ruheraum
Wer in die Sauna geht, sollte außer Handtüchern auch einen Bademantel einpacken, rät Hertel vom Deutschen Wellness Verband. Denn während die Saunakabine und die Duschen textilfreie Bereiche sind, gilt das für die Ruheräume und die Gastronomie nicht. Hier ist man im Bademantel optimal gekleidet.
Alkohol ist riskant
Auch wenn so ein Weizenbier zwischen den Gängen verlockend erscheinen mag – Alkohol hat an einem Saunatag grundsätzlich nichts verloren. Darin sind sich die Experten einig. Wer angeheitert einen Raum mit 90 Grad Lufttemperatur betritt, riskiert einen Kreislaufkollaps. Flüssigkeitszufuhr ist dagegen gut und wichtig: Die Experten empfehlen Wasser, Fruchtsäfte und Tees. Dazu leichte Kost, auch am Abend. Wer all das beherzigt, schläft nicht nur wie ein Baby – sondern tut auch dem eigenen Körper etwas Gutes.
Abkühlung und frische Luft
Während die meisten die wohlige Wärme mögen, scheut sich manch einer vor der anschließenden Abkühlung. „Die ist aber entscheidend für den Effekt des Saunabadens“, sagt Hertel. Die Blutgefäße werden in der Hitze weit gestellt, danach sollen sie sich durch den Kältereiz wieder zusammenziehen – so härtet man den Körper ab. Die eiskalte Schwalldusche muss es für Anfänger aber nicht sein. „Das Wichtigste ist frische Luft nach der Sauna“, sagt Kukuk. Dabei kühlt die Haut bereits herunter.
Danach eine lauwarme bis kühle Dusche – fertig. Geeignet für Anfänger ist auch der Kneippschlauch. Hertel empfiehlt, am rechten Bein von unten nach oben zu starten. Erst werden beide Beine außen abgebraust, dann beide Arme außen, anschließend die Innenseiten von Beinen und Armen. So bewegt man den Schlauch langsam Richtung Herz. Fortgeschrittene können sich nach der Dusche ins Tauchbecken wagen. Danach abtrocknen – aber bitte nicht mit dem Saunatuch.
Kein Sauna-Tag bei Krankheit
Zur gesundheitlichen Vorbeugung ist Saunieren optimal, mit einer akuten Erkältung dagegen ist die Schwitzstube tabu. Erstens ist es für den Körper eine zusätzliche Belastung, sagt Hertel. Und zweitens verteilt man die Erreger in der Kabine und steckt andere eventuell an. Auch mit akuten Entzündungen oder offenen Wunden sieht man besser vom Saunabesuch ab. Herzkranke sollten ihren Arzt fragen.
Von RND