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Seltener Blick auf den Mount Kenya aus Nairobi möglich – dank Corona-Sperren?

Der Mount Kenya ist der zweithöchste Berg Afrikas.

Der Mount Kenya ist der zweithöchste Berg Afrikas.

Nairobi. Ein Foto von Afrikas zweitgrößtem Berg hat in sozialen Netzwerken Begeisterung über eine geringere Luftverschmutzung wegen Corona-Sperren ausgelöst – doch Experten warnen vor vorschnellen Schlüssen. Auf einem Bild des Instagram-Nutzers Osman Siddiqi ist Mount Kenya klar aus dem rund 140 Kilometer entfernten Nairobi zu sehen. „Die reduzierte (Luft-)Verschmutzung wegen Ausgangssperren und Social Distancing hat die Sicht höchstwahrscheinlich stark verbessert“, schrieb er.

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“Die Erde atmet”

Etliche Instagram-Nutzer teilten das Foto und schrieben begeistert, „die Erde atmet“. Sie machten die wegen Covid-19 verhängten Restriktionen für eine bessere Luft in Nairobi verantwortlich. Kenia hat Schulen und Universitäten geschlossen, internationale Flüge gestrichen, eine Ausgangssperre von abends bis morgens verhängt und das Reisen nach Nairobi rein und raus verboten.

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Fraglich, ob Corona-Sperren die Luft verbessern

Dass diese Maßnahmen die Luft verbessert haben – wie etwa in vielen deutschen Städten –, ist aus Expertensicht aber noch nicht bewiesen. „Ich vermute, dass die Luftverschmutzung in Nairobi wegen der Einschränkungen im Durchschnitt weniger stark ist, vor allem auf Straßenniveau“, sagte Sean Khan, ein Experte beim UN-Umweltprogramm (UNEP). Vermutlich wegen des geringeren Verkehrs und Bauarbeiten. Allerdings zeige einer von mehreren Sensoren in Nairobi – in der Nähe einer Fabrik – viel höhere Werte als normal an. Aus seiner Sicht müssten Daten noch weiter ausgewertet werden, um richtige Schlüsse ziehen zu können.

Dass der 5199 Meter hohe Mount Kenya so deutlich von Nairobi aus zu sehen ist, könne prinzipiell schon an einer auf die Corona-Sperren zurückgehenden geringeren Luftverschmutzung liegen, sagte Khan. Aber es könne auch mit anderen Faktoren zusammenhängen, etwa dem vielen Regen derzeit.

RND/dpa

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