Spektakulärer Fund in Chile: Waren Flugsaurier viel verbreiteter als angenommen?
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Forscher haben in Chile offenbar versteinerte Überreste eines Flugsauriers der Gattung Rhamphorhynchus gefunden. Das Bild zeigt eine computergenerierte Darstellung des Rhamphorhynchus.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
Bislang waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass der Flugsaurier der Gattung Rhamphorhynchus nur auf der Nordhalbkugel gelebt hat. Der Fund eines 160 Millionen Jahre alten Flugsauriers widerlegt diese Annahme nun offenbar. Forscher haben die versteinerten Überreste des Rhamphorhynchus nämlich in der Atacama-Wüste im südamerikanischen Land Chile entdeckt. Den Forschern zufolge könnte dies ein Beleg dafür sein, dass das Tier viel verbreiteter war als bislang angenommen.
Flugsaurier verbreiteter als angenommen
Bereits im Jahr 2009 fanden Forscher das Fossil in der Atacama-Wüste. Jhonathan Alarcón von der Universität von Chile zufolge handelt es sich bei dem Fund um den ersten Rhamphorhynchus, der auf dem prähistorischen Superkontinent Gondwana entdeckt wurde. Alle bekannten Funde des Tieres davor stammten vor allem aus Europa. Laut Alarcón zeige die Entdeckung, dass „die Verbreitung dieser Gruppe größer war als bisher bekannt“.
Der Flugsaurier lebte vor etwa 160 Millionen Jahren und hatte vermutlich eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern, einen langen Schwanz und eine spitze Schnauze mit scharfen, nach vorne gerichteten Zähnen.
Wüste soll früher unter Pazifik gelegen haben
In der Atacama-Wüste sind in der Vergangenheit schon viele Fossilien entdeckt worden. Da es in dem chilenischen Trockengebiet sehr selten regnet, gibt es immer wieder Funde unmittelbar unter der Erdoberfläche. Früher soll die Region größtenteils unter dem Pazifischen Ozean gelegen haben.
Die Entdeckung des Rhamphorhynchus wurde in der vierteljährlich erscheinenden wissenschaftlichen Zeitschrift „Acta Paleontologica Polonica“ veröffentlicht.