Upcycling: Wie aus alten Schallplatten neue Dinge entstehen
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Aus alten Schallplatten lassen sich Dekoobjekte oder Möbel bauen.
© Quelle: Helene Kilb/Montage RND
Das waren noch Zeiten, als man zum Musikhören zunächst eine Hülle nach der anderen aus dem Regal zog, schließlich eine Platte auswählte, vorsichtig den Tonarm in eine der Rillen setzte – und dann knisternd die ersten Töne erklangen. Zwar pflegen Liebhaber der schwarzen Scheiben noch immer (oder wieder) diese Form des Musikhörens. Dennoch gibt es wohl weitaus mehr Menschen, die Flexibilität und Unkompliziertheit den Vorrang geben und daher lieber bei Musikstreamingdiensten wie Spotify, Apple Music und Co. ihren Lieblingsklängen lauschen.
Dekorativ sind die Platten jedoch nach wie vor, daher eignen sie sich perfekt für allerlei Basteleien. Das gilt jedoch nur für Platten aus Vinyl, die es seit 1948 gibt. Denn der Kunststoff lässt sich relativ leicht bearbeiten. Und zum Bohren genügt ein gewöhnlicher Holzbohrer oder eine Lochsäge. Darüber hinaus reagiert Vinyl schnell auf Hitze, sodass sich die Platten gut verformen lassen, wenn man sie in den Backofen legt oder mit kochendem Wasser übergießt. Zum Schneiden eignen sich eine stabile Schere, eine Laubsäge oder ein Cutter, den man zuvor über einer Kerze erhitzt.
Schallplatte als Lampenschirm
Bei dieser Wandleuchte nimmt eine Schallplatte ungeahnte Formen an – sie wird nämlich von der Scheibe zum faltenreichen Lampenschirm.
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Was früher die Ohren erfreut hat, erfreut jetzt das Auge.
© Quelle: Helene Kilb
Das funktioniert ganz einfach: Als erstes eine kleine ofenfeste Schüssel in den Ofen stellen und die Schallplatte mittig darauf platzieren. Den Ofen auf 100 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) stellen und warten, bis das Vinyl der Platte weich wird und sich an den Seiten nach unten senkt. Das Ganze herausholen, eine größere Schüssel darüber stülpen und die Platte erkalten lassen. Dann am besten mit einer Lochsäge ein Loch in die Mitte bohren. Eine Lampenfassung mit Schraubring und Zugentlastung an der Schallplatte befestigen und eine Retroglühbirne in die Fassung drehen. Einen Regalträger an die Wand schrauben und das Kabelende vor dem Anschließen oben durch die Löcher fädeln.
Schallplatte als Uhr
Fast scheint es, als löse sich die Schallplatte hier in einzelne Noten auf.
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Diese Schallplatte macht noch immer Geräusche – allerdings nun als tickende Uhr.
© Quelle: Helene Kilb
Dafür mit einer Laubsäge oder einer stabilen Schere ein Stück aus der Platte herausschneiden. Aus goldfarbenem Spiegelkarton elf kleine Striche zurechtschneiden und diese am Rand als Zifferblatt auf die Platte kleben – bei dem Ausschnitt braucht es keinen Strich. Das Loch in der Mitte etwas größer bohren. Anschließend ein Uhrwerk mit integriertem Aufhänger anbringen: Dazu den Aufhänger auf das Uhrwerk legen und den Schaft von hinten durch die Öffnung schieben, mit der dazugehörigen Schraubenmutter befestigen und die Zeiger aufstecken. Die Uhr an den gewünschten Ort hängen. Aus schwarzem Tonpapier mehrere Noten ausschneiden. Einige davon an den Rand der ausgeschnittenen Stelle kleben, die anderen etwas weiter davon entfernt befestigen.
Schallplatte als Beistelltisch
Wer gerade auf der Suche nach einem Beistelltisch ist, sollte einer Schallplatte einmal Beine machen – so entsteht ein praktisches und zugleich ansehnliches Kleinmöbel.
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Schallplatten sind stabil genug, um sie als Tischplatte zu benutzen.
© Quelle: Helene Kilb
Als erstes braucht es eine runde Holzscheibe von mindestens zwei Zentimetern Dicke, damit der Tisch später stabil ist. Die Größe lässt sich nach Belieben variieren: Soll der Tisch später einen Eindruck von Leichtigkeit erwecken, sollte die Holzscheibe kleiner als die Platte sein. Für eine rustikalere Optik kann sie gleich groß oder auch größer als die Schallplatte sein. Ein Loch mittig in die Holzscheibe bohren. Vier Möbelfüße an die Holzunterseite schrauben. Die Schallplatte darauflegen und eine Schlossschraube durch das Loch der Platte und das Loch in der Holzscheibe schieben. Die Schraube von unten mit einer Mutter festziehen.