Videospielen kann im Lockdown zum Problem für Jugendliche werden

Videospiele zocken kann laut dem Präsidenten der Kinderärzte psychische Erkrankungen begünstigen.

Videospiele zocken kann laut dem Präsidenten der Kinderärzte psychische Erkrankungen begünstigen.

Solingen. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat vor einer Zunahme psychischer Erkrankungen und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen durch die Folgen der Corona-Krise gewarnt. Besonders auffällig ist seiner Ansicht nach, dass viele Kinder in übermäßige Mediennutzung hereinrutschen. „Gaming Disorder wird ein Thema werden“, sagte der Solinger Kinderarzt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Übermäßiges Spielen am PC führe zu Konzentrationsdefiziten, Schulleistungs- und Schlafstörungen und sogar zu Depressionen.

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Es sei nachvollziehbar, dass viele Kinder im Corona-Lockdown sehr viel Computer spielen. Sie könnten sich nur eingeschränkt mit Freunden treffen, nicht mehr in den Sportverein, nicht mehr in die Musikschule. „Das ganze Leben ist ihnen unter den Füßen weggezogen“, sagt Fischbach. Das sei für die Entwicklung von Kindern fatal. Bereits jetzt hätten Studien zufolge die psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zugenommen, insbesondere im Bereich von Angststörungen und Depressionen.

Kinder in Corona-Krise im Stich gelassen

Fischbach zeigte sich zudem besorgt über die Zukunftsaussichten von Kindern in prekären Lebensverhältnissen. In einer gut funktionierenden Familienstruktur könnten Eltern vieles ausgleichen. Schwierig werde es bei Kindern, „die ohnehin schon Probleme in ihren Strukturen haben. Auch wenn wir naturgemäß noch nicht über Langzeitdaten verfügen können: Die Verlierer der Krise kann man jetzt schon absehen“, sagt der niedergelassene Kinder- und Jugendmediziner.

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Die Probleme von Kindern im Lockdown würden zu wenig wahrgenommen, beklagt Fischbach. Es gebe viele Leute, die sagen, Kinder hätten nun einfach länger Ferien. Das sei jedoch Unsinn. Es gebe es eine zu kleine Lobby für Kinder, gerade bei politischen Entscheidungsträgern. „Wenn der Beraterstab vorwiegend aus Virologen und Physiker besteht, dann ist nicht verwunderlich, dass das nicht aufgenommen wird.“

Fischbach forderte eine rasche Öffnung der Schulen, speziell der Grundschulen. Dies sei auch aus infektiologischer Sicht zu vertreten. „Wir haben im vergangenen Jahr Tausende von Abstrichen gemacht, meist bei Kontaktpersonen an Schulen. Die Zahl der infizierten Kinder war sehr gering im Vergleich zu Erwachsenen.“

RND/epd

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