Wenn Kinder mit Laufrad und Co. losdüsen: So klappt’s sicher
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Mit Schwung: Das Laufrad hilft Kindern Balance zu halten und gilt als gute Vorstufe zum Fahrradfahren.
© Quelle: picture alliance/dpa
Baierbrunn. Mit Laufrad, Fahrrad und Roller können Eltern schon früh die Bewegung von Kindern fördern. Dabei lässt sich der natürliche Mobilitäts-Trieb ausnutzen – denn die meisten Kinder entwickeln ein Interesse für Fahrzeuge, sobald sie laufen können, erklärt die Zeitschrift "Baby und Familie" (Ausgabe 6/2019).
Motorik: Früh übt sich, wer ein Meister werden will
Um Gleichgewichtssinn, Koordination und Motorik zu schulen, könne man schon beim Rutscher anfangen. Bereits zehn Monate alte Babys haben Freude daran, sich mit den Füßen abzuschubsen. Das trainiert gleichzeitig die Beinmuskulatur. Beim Laufrad müssen die Bewegungen dann schon feiner aufeinander abgestimmt werden.
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Fahrradfahren: Mit den Eltern auf dem Gehweg üben
Wechseln die Kinder auf das Fahrrad, sind sie noch mal deutlich schneller unterwegs. Damit können sie aber auch schnell brenzlige Momente herbeiführen. Eltern sollten daher nur auf ausgewählten Gehwegen mit den Kleinen üben. Dabei bleiben sie immer so nah bei ihnen, dass sie jederzeit eingreifen können – denn Verkehrssituationen richtig einschätzen können die meisten frühestens mit zehn Jahren, klärt Sabine Huck vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) auf. Bei jüngeren Verkehrsteilnehmern sind Seh- und Hörvermögen noch nicht vollständig entwickelt.
Tipp: Kinder müssen bis zum achten Lebensjahr und können bis zum zehnten vollendeten Lebensjahr mit dem Fahrrad den Gehweg benutzen. Seit Ende 2016 dürfen Eltern sie dabei mit dem Rad begleiten. Ist ein Radweg vorhanden und baulich von der Fahrbahn getrennt, dürfen ihn auch Kinder unter acht Jahren benutzen.
Für die Sicherheit: Spielerisch lernen
Damit der Nachwuchs trotzdem sicher auf den Straßen unterwegs ist, empfiehlt die Expertin spielerisches Üben. So lasse sich aus leeren Plastikflaschen ein Parkour aufbauen, in dem Kinder Slalom fahren können. Ein Gefühl für Geschwindigkeit und Bremsweg lässt sich mit zwei Seilen entwickeln: Sie werden auf den Boden gelegt. Beim ersten Seil beginnen die Kinder zu bremsen und versuchen spätestens auf Höhe des zweiten zum Stehen zu kommen.
Was macht ein sicheres Kinderfahrrad aus?
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat außerdem Kriterien für das sichere Kinderfahrrad festgelegt. Laut den Experten sollten Eltern darauf achten, dass das Fahrrad leichtgängige Scheiben- oder Handbremsen und einen Daumenschalthebel oder Drehgriff-Schalthebel am Lenker habe. Außerdem empfehle sich ein leistungsstarker und leichtgängiger Dynamo oder aber eine batteriebetriebene Lichtanlage der Scheinwerfer, so dass sie auch beim Halten an der Ampel leuchten. Auch Leuchtstreifen an den Reifen können zur Sicherheit des Nachwuchs beitragen.
Die richtige Größe habe ein Kinderfahrrad laut den Experten vom ADAC dann, wenn der Nachwuchs mit beiden Beinen bequem auf dem Boden stehen kann, wenn er auf dem Sattel sitzt und aufrecht sitzend den Lenker bedienen kann.
Daran erkennen Eltern einen guten Helm
Im Jahr 2018 trugen laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) 82 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren einen Fahrradhelm. Doch nicht jeder davon hat wirklich zur Sicherheit des Nachwuchs beigetragen – denn beim Kauf eines Schutzhelms gibt es einiges zu beachten.
Um den nötigen Schutz gewährleisten zu können, darf der Helm auf dem Kopf des Kindes weder zu klein sein und damit zu hoch sitzen, noch zu groß und damit wackeln. "Wichtig ist außerdem, dass die Befestigungsgurte vor und hinter dem Ohr verlaufen", erklärt Julia Frohmann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Außerdem sollten am Kinn zwei Zentimeter Platz gelassen werden.
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Von RND/dpa/jo