Brände im Überblick

Waldbrand, Buschfeuer, Flurbrand: Wie unterscheiden sich die Brandtypen?

Wenn Bedingungen wie Temperatur und Wind stimmen, können aus kleinen Feuern große Flächenbrände werden.

Wenn Bedingungen wie Temperatur und Wind stimmen, können aus kleinen Feuern große Flächenbrände werden.

Extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Trockenheit und Wind verschärfen die Gefahr von Wald-, Busch- oder Flurbränden enorm. Doch was hat es eigentlich mit den unterschiedlichen Klassifikationen auf sich? Die wichtigsten Begriffe erklärt.

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Was ist ein Waldbrand?

Laut des Instituts für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wird jedes Feuer, das sich unkontrolliert ausbreitet und dabei mindestens teilweise den Wald oder den Waldboden erfasst, als Waldbrand bezeichnet. Der Brandtyp, die Ursache, der Vegetationstyp und die Brandfläche spielen dabei keine Rolle.

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Wie entstehen Waldbrände?

Besonders in europäischen Ländern treten im Frühjahr und in den Sommermonaten vermehrt Waldbrände auf. Sie entstehen unter natürlichen Bedingungen durch Blitzeinschlag, vulkanische Aktivität oder – etwa in Australien – durch Selbstentzündung, so die Stiftung Unternehmen Wald. Aber auch menschliche Ursachen wie Unachtsamkeit oder Brandstiftung spielen als Auslöser eine entscheidende Rolle.

Waldbrände entstehen besonders bei Dürre. Während im Frühjahr die Brandflächen eher klein bleiben, können sie sich im Sommer wegen der trockenen Böden auch unterirdisch schnell ausbreiten und zu einem Flächenbrand entwickeln, erklärt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA). Warme Winde und eine ausgeprägte Hochdrucklage erhöhten die Waldbrandgefahr zusätzlich.

Die vier Arten von Waldbränden

Bei Waldbränden unterscheidet man laut der FVA zwischen vier Arten: Bei einem Bodenfeuer ist besonders die bodennahe Vegetation betroffen. Der Brand verläuft anfangs in alle Richtungen und wird dann dort verstärkt, wo die Sauerstoffzufuhr am größten ist. Das Kronenfeuer entsteht aus Bodenbränden, der Brand erreicht zum Beispiel über totes Holz oder trockene Borke die Baumkronen. Dort wird es durch den zahlreichen Sauerstoff angereichert und vergrößert sich rapide in alle Richtungen.

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Bei lang anhaltenden Dürren kann es in seltenen Fällen auch zu Moorbränden kommen. Hier entwickelt sich der Brand meist im Unterboden und breitet sich von dort langsam aus. Ein Moorbrand bleibt häufig unentdeckt, da es zu keiner starken Rauchentwicklung kommt. Ebenfalls eher seltener treten Stammbrände auf. Meist ist die Ursache dafür ein Blitzeinschlag, der zu einem Brand unter der Borke oder in hohlen Bäumen führt. Aus einem Stammbrand können weitere Brände entstehen – zum Beispiel Boden- oder Vollfeuer.

Waldbrände in Kanada: Rauch führt zu starker Luftverschmutzung

Nach wochenlangen Waldbränden haben die Behörden in Kanada und den USA Gesundheitswarnungen ausgesprochen. Aktivitäten im Freien sollten reduziert werden.

Brände können auch auf freien Flächen entstehen

Anders als Waldbrände breitet sich ein Flurbrand – wie der Name bereits verrät – auf offener Fläche aus. Das passiert besonders häufig bei extremer Trockenheit und hohen Temperaturen, so das BOKU. In vielen Fällen sind landwirtschaftliche Flächen betroffen, die unter trockenen Bedingungen angebaut werden, wie zum Beispiel Getreide.

Auch bei Flurbränden gibt es unterschiedliche Brandtypen: Grasbrände, Feldbrände, Schilfbrände, Heidebrände oder im Alpenraum Latschenbrände.

Blick auf den Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz in Hrensko nahe der Grenze zu Sachsen. Der Brand breitete sich inzwischen auch auf deutscher Seite im Nationalpark Sächsische Schweiz aus.

Experten: Lehren aus Waldbränden 2022 nicht gezogen

Mit dem Sommer rückt auch die Waldbrandgefahr wieder näher. Doch trotz der großen Feuer im Harz, im Elbsandsteingebirge und in Brandenburg im vorigen Jahr hat sich beim Brandschutz viel zu wenig getan, beklagen Fachleute. Forderungen nach eigenen Löschflugzeugen für Deutschland erteilen sie allerdings eine Absage.

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Buschbrände in Australien und Afrika

Buschbrände können wegen ihrer offenen Vegetationsart entweder als Wald- oder Flurbrände angesehen werden, so die BOKU. Der Begriff wird vor allem für große Brände von Busch- und Waldland in Afrika oder auf dem australischen Kontinent verwendet. Dabei können die Brände in bewaldetem, hügeligen und bergigen Gebieten auftreten, aber auch im Flach- und Grasland.

Jedes Jahr breiten sich in Australien Waldbrände aus – wie hier vor drei Jahren in Bumbalong.

Jedes Jahr breiten sich in Australien Waldbrände aus – wie hier vor drei Jahren in Bumbalong.

Die Ursachen für Buschfeuer sind laut der Australischen Regierung hohe Temperaturen, Trockenheit und Wind. Auch die Beschaffenheit der Fläche, zum Beispiel trockenes Laub oder alte Borke auf dem Boden, können die Gefahr für einen Buschbrand erhöhen.

Wie lassen sich Waldbrände vorbeugen?

Laut der Stiftung Unternehmen Wald kann etwa eine Veränderung der Vegetationszusammensetzung Waldbränden vorbeugen – etwa das frühzeitige Unterpflanzen von Laubbaumarten unter Nadelholzbestände. Zur Unterbrechung großer Kiefernbestände bietet sich außerdem an, Feuerschutzstreifen zu pflanzen. Das können entweder mindestens zehn Meter breite Wildwiesenstreifen oder etwa 50 Meter breite Laubholzstreifen sein.

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Dem Institut für Waldbau der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) zufolge kann auch eine verstärkte Waldpflege vorbeugend wirken – etwa die Entfernung von Schlagmaterial. Auch die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung spielt bei der Vorbeugung von Waldbränden eine große Rolle.

Wir haben diesen Artikel am 8. Juni 2023 zuletzt aktualisiert.

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