Faktencheck zum Feinstaub

Wie schädlich sind Osterfeuer für die Umwelt?

Menschen stehen an einem traditionellen Osterfeuer.

Menschen stehen an einem traditionellen Osterfeuer.

Berlin. Meist am Karsamstag, vielerorts aber auch am Ostersonntag werden in Deutschland Osterfeuer entfacht. Um die riesigen Haufen aus Holz und Gestrüpp versammeln sich die Bewohner der jeweiligen Gemeinden. Vor allem in Norddeutschland und Westfalen ist dieser Brauch üblich, aber auch im Alpenraum. Doch der Brauch steht im Verdacht, die Umwelt zu belasten. Besonders im Fokus: der Feinstaub. Immer wieder heißt es: Der beim Osterfeuer freigesetzte Feinstaub schadet der Umwelt. Stimmt das?

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Osterfeuer und die Umwelt: Faktencheck

Osterfeuer belasten die Natur eindeutig. Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) produziert ein größeres Feuer mit Gartenabfällen innerhalb von sechs Stunden etwa so viel Rauch und Rußpartikel – darunter Feinstaub – wie 250 ältere Autobusse an einem Tag. Das kann sich auf die Gesundheit auswirken. Denn Feinstaub kann etwa die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System schädigen.

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Schaden Osterfeuer der Umwelt?

Die Tradition des Osterfeuers steht im Ruf, die Umwelt zu schädigen - vor allem durch Feinstaub.

Allerdings betont Ute Dauert, beim Umweltbundesamt (UBA) zuständig für die Beurteilung der Luftqualität, dass Schäden durch Osterfeuer von mehreren Faktoren abhängen können: So hat das Wetter Einfluss auf die Feinstaubbelastung. Kräftiger Wind könne die Schadstoffe rasch verteilen, und Niederschlag wasche sie aus der Atmosphäre aus, so dass die Feinstaubbelastung der Luft sinke. Weht allerdings wenig Wind, dann können Schadstoffe über Stunden oder gar Tage in der Luft bleiben und sich in der unteren Atmosphäre anreichern.

Osterfeuer im Vergleich zum Silvesterfeuerwerk

Osterfeuer lassen Dauert zufolge die Feinstaubbelastung nicht so stark ansteigen wie etwa das Silvesterfeuerwerk, da sie zu unterschiedlichen Zeiten am Osterwochenende und zudem in geringerem Umfang abgebrannt werden. An Silvester springen die Feinstaubemissionen in den Stunden nach Mitternacht auf 1000 Mikrogramm pro Kubikmeter im Stundenmittel. Das entspricht laut UBA rund einem Prozent der jährlich freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland.

Zum Vergleich: Der Feinstaubgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter darf in einer Region nicht häufiger als 35 Mal im Jahr überschritten werden. Der zulässige Jahresmittelwert beträgt 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

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Osterfeuer-Brauch nicht verbieten

Dem Bundesumweltministerium zufolge können durch Osterfeuer zwar Grenzwerte zeitweise überschritten werden. Doch sei – insbesondere in Norddeutschland – eine hohe Feinstaubbelastung auf nur wenige Tage im Jahr beschränkt. Daher müsse man den Brauch nicht verbieten.

Aus dem niedersächsischen Umweltministerium heißt es: „Die Feinstaubbelastung ist seit Jahren auf niedrigem Niveau.“ Osterfeuer würden keine Überschreitungen dieser Grenzwerte verursachen. Die Tage, an denen der Feinstaubgrenzwert überschritten werde, seien kontinuierlich seit Jahren zurückgegangen.

Tiere sind durch Osterfeuer besonders gefährdet, wenn das Tage oder Wochen zuvor aufgeschichtete Material direkt verbrannt wird. Denn sie nutzen die Holzstapel als Unterschlupf und Teillebensraum, wie Ursula Bauer vom Schutzverein Aktion Tier erklärt. Deshalb gehört es oft zu den Auflagen, das vorbereitete Holz vor dem Anzünden umzuschichten.

RND/dpa

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